Hallo Leute,
 
nach zehn Wochen wird es einmal Zeit, einen Lagebericht abzuliefern.
 
Es ist für mich immer noch wie ein Traum, aus dem ich nicht aufwachen möchte. Die ersten Wochen waren für uns alle nervenaufreibend. Ich hatte so große Angst, dass ich gezittert und mich immer wieder versteckt habe. Die Panik stand mir ins Gesicht geschrieben.
Mein Frauchen hat alles versucht, mir den Neustart zu erleichtern. Sie hat sich sehr oft einfach in meine Nähe gesetzt und nur mit mir geredet, Klaviermusik gehört und hat mir Geschichten aus Büchern vorgelesen. So konnte ich mich an ihre Stimme und ihre freundliche Art gewöhnen.
Dabei geholfen haben mir die beiden anderen Kater, die schon seit Jahren hier leben. Sie waren von Anfang an freundlich zu mir und haben mich in ihren engen Kreis aufgenommen. Eine besondere Freundschaft verbindet mich mit Thayson, dem "Erstkater" von Frauchen. Er hat mir viele Ängste genommen, sich zu mir gesellt und mir viel in meinem neuen Zuhause gezeigt. Nachts sitzen wir oft zusammen und er erzählt mir, was Frauchen schon alles für ihn und Gimli, den anderen netten Kater, gemacht hat.
 
Da mein Frauchen auch eine kleine "Kräuterhexe" ist, hat sie mich mit einem homöopathischen Mittel behandelt und seitdem bin ich wie verwandelt!
Ich sitze im Haus und schaue ihr bei der Hausarbeit oder beim Kochen zu, liege entspannt im Wohnzimmer und putze mich. So langsam komme ich richtig an! Nur noch selten verkrieche ich mich, doch falls doch bekomme ich die Zeit und den Freiraum, den ich brauche, um mein neues Glück zu verstehen.
Frauchen darf mich jetzt ab und zu auf die Nase stupsen. Dann freut sie sich immer so. Wir schauen uns oft in die Augen und ich spüre, dass sie weiß, was ich durchgemacht habe. Mein Herrchen ist auch ein toller Typ, er passt auf uns alle auf und verwöhnt uns sehr oft.
 
Letzte Woche war Frieda (ehemals Laura) mit ihrer neuen Mitbewohnerin Lilly für eine Woche bei uns zu Besuch. Frieda geht es auch richtig gut bei ihrem neuen Herrchen. Was ihr nicht so gut gefällt ist, dass sie abnehmen muss und daher nicht so viele "Dreamies" bekommt, wie sie es gewohnt war. Da sie ja mit anderen Katzen Probleme hat, war sie dann hier gerade richtig mit uns allen zusammen. Am Anfang hat sie ganz schön rumgezickt, aber dann hat Frauchen auch sie mit Homöopathie und der nötigen Strenge behandelt, sodass sie freundlicher wurde. Sie ist eine wahre Schmusekatze und hat sehr zu ihrem Leidwesen bereits ein bisschen von ihrem kolossalen Gewicht verloren.
Bei ihr daheim geht Frieda gerne auf den Balkon und in das Treppenhaus. Nach draußen traut sie sich nur in Begleitung ihres Herrchens. Sie ist sehr auf ihn fixiert und gebahrt sich zeitweise eher wie ein Wachhund auf dem Grundstück als eine Schmusekatze. Bei ihrer Gewichtsklasse kann sie das aber auch.
 
Aber zurück zu mir: Seit einer Woche zeige ich Interesse mit meinem Freund Thayson rauszugehen. Aber Frauchen meint, dass ich noch ein paar Wochen brauche. Dann werde ich mit meinen neuen Freunden in unserem schönen Garten alles erkunden. Noch immer bin ich sehr verwundert, dass das Leben auch freundlich und schön sein kann. Manchmal kann ich es gar nicht glauben, dass gerade ich so ein Glück gehabt habe!!!
In diesem Sinne: Weiter viel Kraft für die tolle Arbeit die ihr alle leistet!
 
Euer Smudo
 
Einen Pfotengruß auch von der (noch) dicken Frieda.